Bei Tryptophan handelt es sich um eine körpereigene Aminosäure und nicht um ein Medikament. Dieser Inhaltsstoff ist Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln, welche den Körper und die Psyche beim Kampf gegen die Depressionen unterstützt. Neben der körpereigenen Herstellung von Tryptophan oder der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln gibt es auch noch die Möglichkeit des Konsums bestimmter Lebensmittel. Inwieweit diese Aminosäure unterstützen kann, wie die Wirkung funktioniert und welche Dosierung zu empfehlen ist, ist aus diesem Ratgeber zu entnehmen.
Was ist Tryptophan?
Aus wissenschaftlicher Perspektive handelt es sich um eine Aminosäure, welche wiederum über die Nahrung aufgenommen wird. Aufgrund der chemischen Bindung der Aminosäure an Proteine ist die Aminosäure nicht wasserlöslich, damit ist die Aufnahme über Nahrungsmittel sehr beschränkt – in der Regel nur in kleinen Mengen. Wer die Dosis aber erhöhen kann, wird wahrscheinlich positive Auswirkungen bemerken, insbesondere in Hinsicht auf Depressionen und Angstzustände, die werden nämlich gemildert.
Wie wirkt Tryptophan?
Die Aminosäure Tryptophan gilt als Stimmungsaufheller, denn im Körper wird diese umgewandelt in Serotonin (körpereigener Transmitter; das sogenannte Glückshormon). Somit kann festgehalten werden, dass es sich in gewisser Hinsicht um eine Vorstufe eines Transmitters handelt. Zusätzlich wird auch noch die Niacin-Synthese angeregt, aus welcher die Produktion von Vitamin B3 hervorgeht.
Es ist anzunehmen, dass es zu depressiver Verstimmung kommen kann, wenn der Körper unter einem Mangel an Tryptophan leidet. Depressive Verhaltensweisen wie Stimmungsschwankungen kommen wohl durch einen Mangel zustande. Die Annahme kommt daher, dass es nur dann zu einer gesunden psychischen Verfassung kommen kann, wenn sich der Körper beziehungsweise der Hormonhaushalt im Gleichgewicht befindet.
Wie wurden die Auswirkungen auf Depressionen entdeckt?
Die Auswirkungen auf Depressionen wurden bereits in den 1970ern entdeckt. Der Wirkstoff wirkt Appetit zügelnd und wurde bei leichten bis mittelschwere Depressionen als Nahrungsergänzungsmittel verschrieben, da Studien erkannt haben, dass es zu einer Wirkung bei jenen Krankheitsbildern kommt. Weiteren Studien wiederum ist es zu verdanken, dass der Wirkstoff Tryptophan als Nahrungsergänzung frei verkäuflich ist.
Gestresste Menschen haben oftmals ein Mangel
Die Dosierung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, allerdings gilt die Faustregel, dass bei gestressten Menschen ein Mangel an Tryptophan vorliegt. Durch Stress und Hektik kann es zu Depressionen, Müdigkeit, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen kommen, dies pendelt sich womöglich durch die Einnahme von Tryptophan ein.
Welche Lebensmittel enthalten Tryptophan?
Ein Mangel an Tryptophan zeigt sich durch Antriebslosigkeit und Niedergeschlagenheit aufgrund der ausgelösten Depression. Diese Antriebslosigkeit wird aber zu einem Teufelskreis führen, denn somit wiederum sind „sündhafte Lebensmittel“ verführerisch. Pizza, Schokolade und Co müssen nämlich nicht zubereitet werden, sondern können direkt ohne Aufwand verzehrt werden – der Mensch kommt langsam in die ungesunde Ernährung.
Diese Ernährung wiederum sorgt dafür, dass gesunde Lebensmittel vollends nicht mehr beachtet werden. Daher ist es umso wichtiger, dass Lebensmittel konsumiert werden, die als gesund gelten, diese wiederum haben oftmals auch das Tryptophan. Das sind primär Lebensmittel mit tierischem Eiweiß (wie Käse), aber auch Sojabohnen enthalten viel von der Aminosäure. Ebenso kann auch Lachs, Cashewkerne und Kakaopulver verzehrt werden.
Dosierung: Die Einnahme von Tryptophan
In Form von Nahrungsmitteln ist die Verfügbarkeit von Tryptophan eher gering, da es an Proteine gebunden ist. Daher lohnt sich ein Nahrungsergänzungsmittel, um leichte bis mittelschwere Depressionen anzugehen. Der tägliche Bedarf soll bei 3,5 bis 6 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht liegen, wenn zusätzlich auf die Nahrung geachtet wird.
Sollte die Einnahme durch die Nahrung nicht möglich sein, dann liegt der Bedarf zwischen 400 bis 1.000 Milligramm am Tag. Eine Überdosierung ist nicht möglich genauer gesagt hätte keine toxische Wirkung, entsprechend sind auch keine Nebenwirkungen zu erwarten. Es handelt sich immerhin auch um einen körpereigenen Stoff.
Es ist aber zu bedenken, dass es zu einer gewissen Schläfrigkeit führen kann, somit sollte das Nahrungsergänzungsmittel circa eine Stunde vor dem Schlafen gehen eingenommen werden. Wie auch bei anderen Produkten ist es von Dringlichkeit, dass die Einnahme zuvor mit einem Arzt besprochen wird, damit der Serotoninspiegel nicht zu sehr beeinflusst wird.
Vergleich: 5-HTP oder Tryptophan?
5-HTP haben wir auch bereits in unseren Ratgebern behandelt, es handelt sich auch hier um eine Aminosäure. Es hilft den Körper, um Serotonin herzustellen. Im Prinzip ist es auch ein Nebenprodukt von Tryptophan.
In Nahrungsergänzungsmitteln werden insbesondere Griffonia simplicifolia (afrikanische Staude) verwendet, diese enthalten 5-HTP. Es kann eingesetzt werden, um Stress zu lindern, den Appetit zu steigern und die Stimmung aufzuhellen. Ebenso ist wahrscheinlich auch einsetzbar, wenn aktuell ein Antidepressivum abgesetzt wird.
5-HTP hat den Vorteil, dass der Stoff nur für die Herstellung von Serotonin zur Verfügung steht, während Tryptophan auch für andere Vorgänge im Körper angewendet wird. Welches der beiden Aminosäuren angewendet wird, muss jeder für sich entscheiden. Bei Momenten der depressiven Stimmung scheint 5-HTP sich eher zu eignen. Bei einer dauerhaften Anwendung ist wiederum Tryptophan wohl geeigneter.